Apr.2025

Seminarkurs besucht "Die Dreigroschenoper" (Brecht/Weill) im Nationaltheater Mannheim

Am Sonntag, den 23.02.2025, unternahmen wir neun Seminarkurs-Schülerinnen und -Schüler mit unserem Kursleiter Herrn Kramczynski einen Kultur-Ausflug ins Nationaltheater Mannheim (NTM), dessen große Spielstätte wegen Umbaumaßnahmen provisorisch im "Alten Kino Franklin" im Nordosten Mannheims untergebracht ist. Dort besuchten wir das – laut Kindlers Literaturlexikon – „in aller Welt meistgespielte Stück“ und zugleich den größten Erfolg der deutschen Theatergeschichte (Premiere: 31.08.1928), nämlich das „Stück mit Musik“ bzw. die Anti-Oper bzw. das erste politische Musical Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht (Text und teilweise Musik) und Kurt Weill (Musik).
Für viele von uns war es – bedingt durch die Corona-Jahre und gewisse „Berührungsängste“ mit der Kunstform Theater, die wohl völlig unbegründet sind/waren – das erste Mal, ein Stück live auf der Bühne zu erleben, was eine sehr besondere Erfahrung war. Das Werk mit der berühmten Gangster-Figur Mackie Messer und zahlreichen berühmten Songs, die von Jazz über Pop bis Rock von vielen internationalen Musikstars (Louis Armstrong, Robbie Williams, Sting, Max Raabe, Marianne Faithfull, Ute Lemper, …) immer wieder neu interpretiert wurden und werden, beeindruckte durch seine sehr kurzweilige Handlung und die (leider) immer wieder aktuelle Gesellschaftskritik: „Denn wovon lebt der Mensch? Indem er stündlich / den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt. / Nur dadurch lebt der Mensch, daß er so gründlich / vergessen kann, daß er ein Mensch doch ist.“ oder – in diesem(!) Zusammenhang, der bisher kaum beachtet wurde – Brechts geflügeltes Wort: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ (Zitate aus dem Song "Zweites Dreigroschenfinale".)
Bei der stets ausverkauften Mannheimer Veranstaltung fiel uns sofort ins Auge, dass bei der Inszenierung Mackie Messer von einer Frau gespielt wurde, was sich aber als eine grandiose Idee erwies, die perfekt ausgestaltet wurde; zusätzlich zur Mackie-Messer-Figur fungierte sie auch noch als Ansagerin der Szenentitel und diverser Hintergrundinformationen sowie als Moritatensängerin, die die weltberühmte „Moritat von Mackie Messer“ zum Besten gab. Die Gesangsdarbietungen der beiden Schauspielerinnen, die Mac und Polly verkörperten, waren einfach überragend gut und begeisterten das Publikum genauso wie die Leistungen der anderen Schauspielerinnen und Schauspieler und der Live-Band. Erwähnt werden müssen aber auch alle Künstlerinnen und Künstler „hinter den Kulissen“, die bei einem solchen Theaterstück mitarbeiten und für Regie, Kostüme, Beleuchtung, Maske, Dramaturgie usw. verantwortlich sind. Die Inszenierung fügt sich insbesondere auch in visueller Hinsicht ein in diverse Mannheimer Kunst-Veranstaltungen der Saison 24/25, die unter dem Motto „Mannheim und die 1920er-Jahre“ stehen.
Die Atmosphäre im Theater war beeindruckend und ganz anders als das, was man von Kino oder Fernsehen kennt: Der Blick ist viel freier als im Kino und das brecht’sche epische Theater wendet sich immer wieder direkt ans Publikum (um nur einige besondere Aspekte zu nennen); einmal haben sich die Schauspieler, die die Räuber darstellen, sogar im Publikum versteckt; das wird man mit Leonardo DiCaprio im Filmpalast am ZKM nicht erleben… 😊
Nach dem Theaterbesuch machten wir uns auf die Rückfahrt, die überraschend unterhaltsam wurde. Unser Lehrer hörte und sang mit uns Pop- und Hip-Hop-Songs, was die sehr gelöste und fröhliche Stimmung, die wir aus dem Theaterbesuch mitnahmen, fortführte. Es war schön zu erleben, dass so ein kultureller Ausflug nicht nur vielerlei lehrhafte Einsichten vermitteln, sondern zugleich sehr unterhaltsam und richtig spaßig sein kann. Insgesamt war es ein rundum gelungener Ausflug, der uns allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Text: Anisa Muse
Lektorat u. Fotos: C. Kramczynski

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